Aus der Geschichte:

1 VereinsbezirkkarteDer Vereinsbezirk Kloster liegt ostwärts oder auf der rechten Seite der Dinkel und nördlich vom Ortskern Epe.

Er wird durch folgende Linien umgrenzt:

Im Norden die Straße „An der Eßseite" vom Gildehauser Damm bis zur Amelandsbrücke.

Im Westen die Dinkel von der Amelandsbrücke zur Eisenbahnnbrücke.

Im Süden die Straße „Am Josefshaus" und die Agathastraße.

Im Osten von der Gasstraße bis zur Laurenzstraße, von dort bis zur Bergstraße, diese folgend bis zum Engbrinkkamp, Kestermannkamp, Gildehauser Damm bis „An der Eßseite".

  

2 Karte alt buntDer Name der Bauernschaft Kloster ist vollkommen unklar, da sich eine Beziehung zu einem bestimmten Kloster oder ehemals klösterlichem Besitz nicht herstellen lässt. Erstmalig im KB 2 (Totenbuch von 1689-1716) findet man den Eintrag: "(1690) 11 Aprilis De olde Buscasische vidua in't Clooster". VereinsbezirkEnde des 18. Jahrhunderts ist in der Karte von Le Coq (Preußischer Generalmajor) diese Bauerschaft als Gosekloster bezeichnet worden. Über die Bedeutung und Herkunft des wohlklingenden Namens „Kloster" wird auch weiterhin gerätselt werden. Die Klosterstraße, die am Amelandsbrückenweg -Bahnhof Epe- beginnt, durchzieht in nördlicher Richtung einen Teil der ehemaligen Bauerschaft. Viele kleine Bauernhöfe, die noch in den Nachkriegsjahren hier ihre Landwirtschaft betrieben, haben ihre Höfe jetzt aufgegeben.

Bis vor nicht langer Zeit führte ein Teil der Bauerschaft Kloster den Namen Lünterhook. Es war die Gegend mit den Höfen Terbahl und Bösing. Durch die industrielle Entwicklung des Dorfes sind hier besonders viele bäuerliche Besitzungen untergegangen. Nur der Name Lünterie und Lüntkotte erinnert heute noch an die alten Verhältnisse und an alte Zeiten

Anders ist es bei der Bezeichnung Riekenhof. Die Bauerschaft Riekenhof ist wohl die kleinste Bauerschaft in Epe und trägt ihren Namen von dem Erbe Rieke, dem Haupthof in dieser Gegend. Es ist der Hof Dinkelborg Schüring gemeint.

 

Die wichtigsten Höfe und Straßen in unserem Bezirk

Schücking und Burrichter Schücking

Die Höfe Schücking wurden im Jahre 1332 zum ersten Mal erwähnt, als die Brüder Henricus, Willikinus und Helmicus, genannt von Depenbroke, Burgmänner zu Nienborg, mit Zustimmung ihrer Schwester Stancike dem Rektor Johannes zu Nienborg für 4 Mark den Zehnten oder die Rente von 3 Schillingen Münst. Pfge. aus den Höfen Groten Scuckink und Luttiken Scuckink im Kirchspiel Epe verkaufte. Das Amt des Burrichters war erblich und zeugte für das Ansehen des Hofes und seiner Besitzer.

Interessant und erwähnenswert ist, dass von den Höfen Schücking auch die bekannte westfälische Juristen- und Gelehrtenfamilie Schücking, der auch Levin Schücking, der Freund und Berater von Deutschlands größter Dichterin, Annette von Droste Hülshoff, entstammt.

Im Jahre 1867 überträgt Everhard Schücking seinen Besitz an seine beiden Kinder Gerhard Heinrich und Catharina Schücking. Nachdem Gerhard Heinrich Schücking schon im Jahre 1881 gestorben war, heiratete am 16.11.1881 die junge 36-jährige Witwe Anna Maria Schücking, geb. Kernebeck, den 55-jährigen Bauern Bernhard Wehling vom Hofe Wehling in der Bauernschaft Langeseite. Aus dieser Ehe stammt Hermann Wehling-Schücking (1884 - 1965). Der verdienstvolle Verfasser brachte 1910 das kleine Büchlein „Hülskrabben" heraus. Neben „plattdüetschken Döhnkes", die er sammelte und niederschrieb, veröffentlichte er 1924 das „Plattdüetschke Beädbook". Sein bekanntestes Werk ist jedoch der 1920 in hochdeutscher Sprache erschienene Lyrikband „Trösteleid".

Im Jubiläumsjahr 1903 war Anna Maria Wehling-Schücking, verw. Schücking, geb. Kernebeck, Schützenkönigin und der König Gerhard Terbahl.

 

Hof Terbahl - „dat Vogelhues"

Dieser Hof Terbahl wurde erstmalig durch die Gründungsurkunde der Pfarrei Gronau im Jahre 1538 erwähnt. Er gehörte damals zum Hause Gronau und wurde von dessen Besitzer, dem Grafen Arndt v. Bentheim Steinfurt, als Entschädigung an die Kirche zu Epe geschenkt. Er wird bezeichnet als Kotten, genannt „dat Vogelhues" mit einer Liftucht, welchen Wilken ter Bahle und seine Eltern in Besitz hatten. Für die plattdeutschsprechende Bevölkerung hieß der Bauer früher „Andresbour". Diese Bezeichnung geht auf den Hofnachfolger im 18. Jahrhundert namens Andreas zurück. In den siebziger Jahren wurde der Hof aufgegeben und die Ländereien verkauft. Die Eheleute Heinrich und Anna Terbahl wurden nach Gescher/Büren umgesiedelt und im Bereich der Laurenzstraße und Riekenhofweg entstand ein neues Wohngebiet mit dem Straßennamen „Hof Terbahl".

Im Jahre 1950/1951 war Frau Anna Terbahl Schützenkönigin und Heinrich Terbahl Ehrenherr im Kloster Schützenverein.

Aber wie kommt der Hof Terbahl zu dem Namen „dat Vogelhous"? Auf diese interessante Frage kann in Epe nur einer eine genaue Auskunft geben. Es ist der Gärtnermeister Josef Terbahl, selbst ein Nachfahre von dem Wilken Ter Barle aus der damaligen Zeit.

 

Wolbertshof = Wolbeshoff

3 WolbertshofDas Bild zeigt den alten Hof Wolbert, wo sich heute die Sportanlage und unser Schützenplatz befinden. Im Eper Schatzungsregister von 1498 wird Gert Wolbertink genannt. Das Erbe war früher eigenhörig an die Kirche zu Epe, d.h., der Hofhörige besaß ein dingliches, ehrliches Nutzungsrecht am Hofe, vorausgesetzt, dass er die im Hofrecht festgesetzten Abgaben und Leistungen entrichtete. Die jährlichen Abgaben an die Kirche waren zu Martini fällig.

Es war das letzte Beispiel eines großen „los Huss" im Raum Gronau und Epe. („los Huss" = innen offenes, d.h. nicht durch Zwischenwände aufgeteiltes Haus). Es gab auch keinen streng abgetrennten Sonderraum. Ende des 19. Jahrhunderts wurden dort die Umbauarbeiten vorgenommen. Das strohgedeckte Dach wurde durch ein Hohlziegeldach ersetzt. Die Wände oder die Füllungen der Fachwerkwandstruktur waren aus Lehmflechtwerk zusammengesetzt, sie wurden durch Backsteine ersetzt. Einmalig und eine seltene Sehenswürdigkeit ist der Eingang zur Tenne gewesen. Die alte kernige Tennentür (Niendör) hing in schweren Angeln. Sie schloss nicht, wie sonst üblich, gleichlaufend mit der äußeren Giebelwand ab, sondern war etwa drei Meter nach innen versetzt und mit einem Rundbogen versehen. Unter dieser überdachten „Fachschür" wurden die Pferde ein- und ausgeschirrt. Der Hof wechselte mehrmals den Besitzer. Im Jahre 1935 wurde er von der Baumwollspinnerei Germania erworben. Das Haus ist 1964 abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden.

In den siebziger Jahren erwarb die Stadt Gronau das Gelände von der B.W. Spinnerei Germania, Epe. Die Stadt plante dort ein Jugendzentrum „Wolbertshof" mit großzügigen Sportanlagen, eine Kegelbahn und alle notwendigen Freizeiteinrichtungen für den Stadtteil Epe.

Da der Schützenverein keinen eigenen Schützenplatz hatte, wurde eine Eingabe an die Stadt Gronau gemacht, um auf diesem Gebiet mit berücksichtigt zu werden. Im Jahre 1979 wurde der Schießplatz und 1983 der Schützenplatz für den Verein freigegeben. Seit dieser Zeit wird unser Schützenfest an diesem geschichtsträchtigen Ort durchgeführt.

 

4 Wolberts KreuzWolbers-Kreuz

an der Gronauer Straße - Einmündung Schillerstraße.

Nach mündlicher Überlieferung der letzten Erbin des Wolbershofes wurde das Wolbers-Kreuz an der Gronauer Straße von ihren Vorfahren errichtet. Adelheid Wolbers hat nach Gemen geheiratet und wurde eine Frau Brockhus. Deren Erben haben dann den Wolbershof verkauft.

Am Wolbers-Kreuz versammelten sich die Butterländer und Eilermarker Katholiken zur Fronleichnams- und Karfreitagsprozession, da diese zur Pfarrkirche St. Agatha Epe gehörten. Eigentümer des Kreuzes ist die Stadt Gronau.

 

 


Hof Verst - Gaststätte – Hotel

5 Verst SchlagbaumDer Hof, der an der Straße nach Gronau liegt, hieß früher Klöpper und als solcher steht er auch auf der Eper Katasterkarte von 1827 verzeichnet. Er ist wahrscheinlich vom benachbarten Erbe Klöpper aus gegründet worden. Um das Jahr 1885 verkaufte der letzte Besitzer Klöpper den Hof für 1200 Taler an Heinrich Verst, den Großvater des heutigen Besitzers. Die Familie Verst stammt vom benachbarten jetzigen Hof Kottig-Wessels, der früher Verst hieß. Sie pachtete um 1800 zunächst den in der Nähe liegenden Wolberthof, bis sie einige Jahre später ihren jetzigen Besitz kaufte.

Im Jahre 1895 wurde der Schlagbaum, der bis dahin am Ausgang des Dorfes beim heutigen Kriegerdenkmal gestanden hatte, und an welchem von Fuhrwerken ein Wegegeld erhoben wurde, nach Verst verlegt. Hier hat er bis kurz nach dem ersten Weltkriege gestanden.

Seit dem Jahre 1896 wird bei dem Hofe eine Gaststätte betrieben. Die Konzession wurde dem Hause Brefeld, gen. Plietker (Langen Pliet), abgekauft. In dem benachbarten Hause Brefeld hat die Gaststätte seit 1867 bestanden. Der Name des Lokals Verst war bis 1930 „Restaurant zum Adler", danach wurde der Gasthof umbenannt in „Zur Klosterschänke" und später im Jahre 1974 in „Hotel Verst."

 

Hof Schultewolter

6 Hof SchultewolterDer Hof Schultewolter lag an der Klosterstraße - Ecke Hofkamp (jetzt Raiffeisen-Warengenossenschaft Epe) und wurde im Jahre 1679 als Vollerbe in der Elermark genannt, das dem Beverförde eingehörig war. Er lag damals wüst und ein Pferd war nicht vorhanden. In den Kopfschatzregistern von 1498 und 1499 wird der Name Schultewolter nicht genannt. Wahrscheinlich führte der Hof damals noch einen anderen Namen. Im Jahre 1710 zahlte Schultewolter jährlich 2 Scheffel Roggen Messkorn an die Kirche zu Epe. Von der Familie v. Beverförde sind Schultewolter und die benachbarten Höfe um das Jahr 1800 an die Familie v. Oer zu Egelborg gekommen. Schultewolter hat den größten Teil seines Besitzes im Jahre 1898 von dem Freiherrn von Oer gekauft. Das Wohnhaus und etwas Land war vorher schon freies Eigentum.

Vom Hof Schultewolter stammen auch die Familien Schultewolter gen. Bömer im Sunderhook und Schultewolter gen. Flucht im Kottigerhook. Zwei Brüder Schultewolter sind kurz nach Mitte des 19. Jahrhundertsdurch Heirat auf diese Höfe gekommen. Auch die Vorfahren unseres Präsidenten Wilhelm Schultewolter stammen von diesem Urhof.


Die Bauernschaft „Riekenhoff'

Wie schon erwähnt trägt die Bauernschaft ihren Namen von dem Erbe Rieke, dem Haupthof in diesem Bezirk. Sie gehörte früher zur Eler Bauernschaft. Es ist ein Erbhof und wird in dem Jahre 1569 unter den Gronauer Eigenhörigen häufiger erwähnt. Im Eper Hofesregister von 1679 wird Rieke als Vollerbe in der Elermark aufgeführt, welches an das Haus Gronau eigenhörig ist. Das Erbe ist im Jahre 1813 vom Hause Gronau abgelöst worden und wird zur Zeit von dem Besitzer Heinrich Dinkelborg verwaltet. Außer dem Erbe Rieke zählt die Bauernschaft nur vier weitere kleine Höfe, von denen zwei wahrscheinlich erst im Anfang des vorigen Jahrhunderts entstanden sind. Es sind die alten Höfe Plümpker (heute Schulze Wilmert), Feldhues (heute Elskamp), Lünkotte (heute Huesmann) und Kranz (heute Verst).

 

Gronauer Straße

7 Gronauer LandstraßeVor der Zusammenlegung von Epe und Gronau 1975 hieß die Straße vom ehemaligen Kriegerdenkmal bis zur Ortsgrenze „Gronauer Landstraße". Das Stück vom Kriegerdenkmal bis Bahnlinie ist wohl erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts - beim Bau der „Chausseen" durch den Kreis -angelegt worden.

Der alte Weg nach Gronau ging von der Ortsmitte aus über die Gronauer Straße geradlinig bis zum Bahnhof, bog hier nach rechts ab und schlängelte sich etwa ab Wolbers Kreuz weiter nach Gronau.

 

 

 

 


Gildehauser Damm und Schillerstraße

8 FriesenburgDie Laurenzwohungen an der Schillerstraße wurden 1890 - 1910 erbaut und hatten im Volskmund den Namen "Friesenburg"Erst in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts förderte man aus der Steenkuhle bei Vennekötter am Berge Bruchsteine. Im Rahmen einer großen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurden mittels einer Lorenbahn die Steine zu den Baustellen befördert. Es wurde nicht nur der Gildehauser Damm, sondern auch die Schillerstraße und teilweise die Laurenzstraße befestigt. An unserem heutigen Vereinslokal „Hotel Bügener" hörte die Befestigung auf. In Richtung „An der Eßseite/Rentengüter" schlängelte sich bis zum Heerweg ein unbefestigter Weg nach Gronau. Die Schillerstraße, sie wurde nach dem Dichter Friedrich von Schiller benannt, verläuft von der Gronauer Straße bis zum Gildehauser Damm. Als die Firma Laurenz die ersten Doppelhäuser als Betriebswohnungen um die Jahrhundertwende am Ende der Straße Ecke Gronauer Straße baute, gab es neben dem Sandweg noch Heideland und Ginstersträucher. Zu dieser Zeit kamen sehr viele Textilarbeiterfamilien von auswärts nach Epe, darunter waren auch mehrere Familien aus Friesland, die hier eine Wohnung fanden. So wurde vom Volksmund damals der Name „Friesenburg" geprägt.

Ebenso entstand am Gildehauser Damm eine Häuserzeile, die „China" genannt wurde. Der Name entstand aufgrund des Boxeraufstandes in China im Jahre 1900.

 

 

Amelandsbrückenweg und Petersburg

9 PetersburgDie Laurenz-Wohnungen am Amelandsbrückenweg hießen im Volksmund "Petersburg". Sie wurden von der Firma "Gebrüder Bakenecker" erbaut.Diese am Bahnhof in Epe beginnende Straße verläuft bis zur früheren Ortsgrenze und geht dort in den Eschweg über. Die Entstehung des Namens „Ameland" lässt sich nach Meinung des Dr. Heinrich Kemper wie folgt deuten:
Aus einem Schatzungs- Steuerregister der früheren Jahre gehe hervor, dass ein dortiger Bauernhof neben den üblichen Abgaben an die Kirche zu Epe verpflichtet war, jährlich für einen „armen" Mann die Teilerträge eines Ackers zu entrichten. Das Grundstück wurde „Armenland" genannt. Das „R" sei im plattdeutschen Sprachgebrauch nach und nach verschwunden. Mit Brücken seien offensichtlich die Dinkelbrücken gemeint, von denen es früher mehrere schmale Holzstege für Fußgänger gab. Im letzten Teil des Amelandsbrückenweges lag die Petersburg.

Durch das Textilwerk Laurenz wurden um 1900 an dieser Straße mehrere Werkswohnungen für die Betriebsangehörigen gebaut. Da die Grundstücke von dem angrenzenden Hof Peters stammten, hatte der Volksmund für die nach Einheitsmodell erstellten Häuser schnell eine passende Bezeichnung für diese kleine Ansiedlung gefunden.

 

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