Zum 125. Geburtstag des Schützenvereines Kloster e.V. 1878 Epe gab es Anlass genug, die Chroniken zu wälzen, um an die Anfänge und zahlreichen Festlichkeiten zu erinnern. Damit das Vergangene künftig unvergessen bleibt, wurde in den vergangenen vor dem Jubiläum eine umfangreiche Recherche über die Vereinsgeschichte durchgeführt. Maßgeblichen Anteil am guten Gelingen des Jubiläumsfestes und bei der Erstellung der Festschrift hatte der damalige Festausschuss, der die zeitintensive Aufgabe übernommen hat. Nach vielen 100 Stunden wurde eine unfangreiche Dokumentation der Geschichte erstellt und in einer Fotoschau präsentiert. Wie bedanken uns hier an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für die geleistete Arbeit. Viele Inhalte aus der Festschrift finden sich, bei Bedarf ergänzt und aktualisiert, bei uns auf der Homepage wieder.
Ebenso wird es unvergesslich bleiben, dass die Nachbarschaften, die Bogengemeinschaften und die Bewohner unseres Vereinsbezirks die Schmückung der Straßen unserem Jubiläum den notwendigen festlichen Rahmen gegeben haben.
Wohl selten ist im Kloster ein Schützenfest so gründlich vorbereitet worden wie das Jubiläumsschützenfest anlässlich des 125-jährigen Bestehens. Mit ganzer Kraft ist alles daran gesetzt worden, dass diese Feierlichkeiten im Jahre 2003 für uns alle zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.
Jeder Gronauer weiß, auch wenn er nicht selbst dem Schützenverein nahe steht, welche Bedeutung im Leben der Stadt den Schützenvereinen zukommt. Jahrhunderte ruhen auf ihnen, werden in Symbolen , Fahnen und Bräuchen gepflegt, in alljährlichen Feiern erinnert, vergegenwärtigt und weitergetragen.
Auch das Schützenfest im Kloster ist für die Schützengesellschaften der Stadt und ihre Bürger noch immer ein großes und verbindendes Ereignis des Jahres. Die Schützenvereine spielen freilich jetzt nicht mehr die für das Wohl der Gemeinde bedeutsame Rolle wie früher, als sie die Dörfer und Gemeinden und ihre Bewohner sowie ihr persönliches Eigentum bei kriegerischen Auseinandersetzungen zu schützen und auch den christlichen Glauben zu verteidigen hatten, aber sie bestehen weiter als Erinnerung an vergangene Zeiten und verfolgen durch engen Zusammenschluss der Bürger, die Liebe zur Heimat, Kirche und Scholle zu festigen und wach zu halten.
Die aktiven Klosterschützen sind zu Recht stolz auf ihren Verein und nehmen sich viel Zeit für solche Begegnungen , Hilfsbereitschaften und Feierlichkeiten ,so dass sie anschließend voller Inbrunst sagen: „Es war eine schöne Veranstaltung oder Aktion, ......und ich war dabei!" Diese Schützenbrüder, mit dem Herz auf dem rechten Fleck, werden diese schöne Schützentradition weiter pflegen.
Der Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen begann am Donnerstag, dem 3.7.2003 in der Aula der Carl-Sonnenschein-Realschule mit einem Paukenschlag. Ein Wohltätigkeitskonzert, bei dem das Luftwaffenmusikchorps 3 aus Münster sein professionelles Können unter Beweis stellte. Unter der Leitung von Hauptmann Dr. Cristian Blüggel brachte das Orchester den zahlreichen Zuhörern ein prall gefülltes Tableau aus musikalischen Formen und Klangfarben. Besonders die Freunde der Blas- und Militärmusik kamen an diesem Abend auf ihre Kosten. Mit viel Applaus wurden die Musiker belohnt, aber nur mit Zugaben konnten sie die Bühne verlassen.
Den Erlös dieser Veranstaltung von 3337,-- € konnten Alfons Wissing und Manfred Hildebrandt -Vorsitzende- der „Lebenshilfe für geistig Behinderte Gronau und Umgebung" entgegen nehmen.
Bereits eine Woche vor dem Schützenfest wurde zur Einstimmung auf die „Heiße Phase" des Jubiläumsfestes die Vogelstange auf dem Wolbertshof geschmückt.
Am Freitag, dem 05.07.2003, 17.30 Uhr ,, Antreten aller Schützen am Vereinslokal „Bügener" zum gemeinsamen Festgottesdienst für die Gemeinde und die Schützenfamilie in der Pfarrkirche St. Antonius Epe.
Nach dem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Antonius ging es unter Begleitung des Eper Musikvereins, des Spielmannzuges KAB und der Jugendblaskapelle Telsiai aus Litauen zum festlich geschmückten Zelt am Riekenhofweg. Präsident Willi Schultewolter eröffnete die Jubiläumsfeier und begrüßte die Festgäste, Abordnungen zahlreicher Vereine und besonders das befreundete Jugendblasorchester aus Litauen.
Als „ tragende Säule unserer Gesellschaft „ bezeichnete die stellvertretende Bürgermeisterin, Frau Gerwens, die Schützenvereine. „Und der Schützenverein Kloster ist eine tragende Säule, die nicht mehr wegzudenken ist", fügte sie hinzu. „Der Glaube an Gott soll dem Verein ein lebendiges und verpflichtendes Zeichen bleiben." Diesen Wunsch gab Pfarrer Hans-Josef Jaspers den Schützen für die Zukunft mit auf den Weg. Der Festredner Herr Hubert Behler, ehemaliger Gemeindedirektor von Epe und Stadtdirektor von Gronau unterstrich die Bedeutung von Vereinen im Allgemeinen und Schützenvereinen im Besonderen, denn was in der Gemeinschaft des Vereins geleistet und erlebbar werde, sei enorm. "Macht weiter so", rief er am Ende seiner Ausführung den Schützen zu und wünschte dem Verein" weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen in Frieden und Freiheit, in wirtschaftlicher Sicherheit und in gebotener Toleranz auch neuen Mitbürgern und Mitbewohnern gegenüber."
Nach den Grußwort-Rednern der einzelnen Vereine, standen die Jubilare des Vereins bei der Ehrung im Mittelpunkt. Erwähnenswert sind Herr August Kernebeck für 70 Jahre und Herr Hermann Kernebeck für 65 Jahre Mitgliedschaft.
Einen Schlagabtausch der besonderen Klasse lieferten sich danach der bekennende Südstadt-Patriot Tönne Speckmann (Otto Lohle) und der großkotzige Hausmeister des Gronauer Rathauses, Kalle Kaminski (Klaus Wiedau). Kalle kam als angeblicher Freund der Eperaner und wollte den Kloster Schützen in „Stihl-Dur" einen neuen Zapfenstreich vorführen . (Er drohte mit der Kettensäge die Vogelstange umzulegen.) Beendet wurde der Kommersabend mit dem „Großen Zapfenstreich" auf dem Gelände des Wolbertshofes, durchgeführt von Eper Musikverein und Spielmannzug KAB Epe.
Am Samstag, dem12.07.2003 standen folgende Punkte auf dem Festprogramm.
11.00 Uhr Antreten der Schützen zum Ausholen des amtierenden und der ehemaligen Könige mit anschließender Kranzniederlegung am Ehrenmal .
Auf dem Festplatz liefen zwischenzeitlich die Vorbereitungen für das Kaiserschießen, so dass nach dem Aufmarsch und Verlesen des Schießbefehls die 25 ehemaligen Könige mit dem Kaiserschießen beginnen konnten. Während des Kaiserschießens war im Zelt für die Senioren die Tafel reichlich mit Kaffee und Kuchen gedeckt. Für die vorzügliche Bedienung sorgten freundlicher Weise die Frauen des Vorstandes, der Offiziere und des Festausschusses.Beim Rundgang durch die Ausstellung wurde die Geschichte des Vereins auf anschauliche Art lebendig. Zahlreiche Dokumente Fotos und Exponate wurden präsentiert. Strahlender Sonnenschein begleitete das Vogelschießen und die zahlreichen Besucher sahen einen hoch motivierten Kaiseranwärter, der mit tatkräftiger Unterstützung seiner Schießkollegen um 15.17 Uhr dem Federvieh den Garaus machte.
Der König der Jahre 1996/97 Matthias van Schelve errang die Kaiserwürde und machte seine Königin Birgit Buß zur Kaiserin, Ehrenherren sind Rolf Kwekkeboom und Bernd Amshoff, Ehrendamen Monika van Schelve und Mechtild Kwekkeboom . Ludger Buß ist Hofmarschall und Mundschenk Berthold van Schelve. Der Kaiserthron des Schützenvereins Kloster Epe stand am Sonntagabend im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier. Es wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Um 20.00 Uhr begann im voll besetzten Festzelt der Kaiserball. Bis weit nach Mitternacht wechselten die Weinpolonäsen mit den Tanzeinlagen des Tanzorchesters. Es war eine fröhliche und ausgelassene Jubelstimmung angesagt.
"Was lange wärt, wird gut!". Mit diesen Worten könnte man den Sternmarsch und den großen Jubiläumsumzug zusammenfassen. Nach intensiver Vorbereitung startete am Schützenfestsonntag gegen 13.00 Uhr der Sternmarsch. In sieben großen Marschblöcken von verschiedenen Startpunkten aus wurden die Gastvereine auf den sonnenüberfluteten Festplatz am Wolbertsbusch geführt, wo unter den wachsamen Augen der Zuschauer der Schützenappell stattfand. Hier erfolgte durch den Präsidenten W. Schultewolter eine kurze Begrüßung, so dass der Festzug pünktlich um 14.00 Uhr den Marsch durch den festlich geschmückten Vereinsbezirk und durch insgesamt sechs prächtige Festbögen angetreten werden konnte.
Die Schützen- und Gastvereine, die Spielmannszüge und Musikvereine verwandelten den Bezirk in ein buntes Farben- und Fahnenmeer. Die Klänge der Musikgruppen waren nicht nur ein Leckerbissen für die Ohren, sondern auch durch die breite Vielfalt der Uniformen der teilnehmenden Vereinigungen ein visueller Höhepunkt. So konnte man das eine oder andere anerkennende Zunicken und die erstaunten Blicke von den Besuchern des Festes erkennen. So mancher Teilnehmer des Umzuges konnte auch seinen Stolz nicht verbergen und genoss die Aufmerksamkeit der vielen Zuschauer sichtlich.
Zum Abschluss des Festumzuges trafen sich alle Vereine zu einer gemeinsamen sehr beeindruckenden Darbietung des „Klassikers" Preußens Gloria. Das anschließende Freibier wurde im Schatten der Eichenbäume auf einem lauschigen Plätzchen zu sich genommen.
Überall hörte man nur........ „War das ein schöner Festumzug!"
Mit Blasmusik, Vogel- und Fahnenträgern voran marschierten die Schützen vom Haus des Schützenkönigs Dieter Morsmann zum letzten Marsch als Majestät zum Schießplatz am Wolbertshof. Unter der Vogelstange bedankte sich der Präsident noch einmal für die gute Regentschaft und überreichte ihm den Königsorden des Vereins mit einem dreifachen Horrido. Bei sommerlichen Temperaturen, einer leichten Brise und einem schönen Platz im Schatten unter den Bäumen konnten die Schützen und Besucher das Königsschießen feucht-fröhlich genießen.
Mit dem Fortschreiten der Zerstörung lichtete sich die Reihe der Anwärter. Doch für drei Klosterschützen war dieser Nachmittag mit Arbeit verbunden, denn sie waren ernsthaft darum bemüht, den Vogel von der Stange zu holen. Sie lieferten sich einen heißen Kampf um die Königswürde. Um den Grad der Zerstörung des Holzvogels zu verfolgen, hatten unzählige Schützen mittlerweile einen Platz unter der Vogelstange eingenommen. Mit jedem Schuss der Anwärter ging ein Raunen durch die Menge .Wer würde wohl die Nachfolge von Dieter Morsmann antreten und sich im Jubiläumsjahr als König in die Annalen eintragen.
Die Spannung stieg. 242 mal hatten die Schießmeister Heinrich und Willi Hoff bereits nachgeladen, bevor Ingo Feldhaus den Rest des Vogels um 15.14 Uhr von der Stange holte. An seiner Seite regiert Kirsten Gründken als Königin. Den Thron komplettieren die Ehrendamen Manuela Feldhaus und Almuth Gräff sowie die Ehrenherren Michael Gräff und Markus Gründken. Hofmarschall Martin van Schelve und Mundschenk Frank Dönnebrink. Die Proklamation des Königspaares erfolgte am Abend beim Königsball. Wiederum säumten zahlreiche Zuschauer an diesem herrlichen Sommerabend den Weg, um der Polonaise zu zusehen. Auch am vierten Tag war im und vor dem Zelt echte Schützenfeststimmung angesagt.